Partnerschaftsjubiläum Y09 – G03 2019
Alljährlich wechseln sich die Ortsverbände Potsdam, Y09, und Bonn, G03, in der Organisation ihrer Partnerschaftstreffen ab. In diesem Jahr war der OV Potsdam an der Reihe und ihm fiel damit eine besondere Aufgabe zu. Es galt, das 30-jährigen Jubiläum der Partnerschaft zu feiern. Im OV Y09 hat inzwischen die jüngere Generation die Regie übernommen.
Die jungen OM und YL´s zeigten sich aber den Herausforderungen, die mit dem Treffen verbunden waren, in jeder Weise gewachsen. Das von OVV Henry, DL2RSI, seinem Vertreter Peter, DL3MY, und seinen OM und YL´ s konzipierte Programm entsprach durchaus dem besonderen Charakter dieser Jubiläumsveranstaltung. und wies mit Besichtigungen, geselligem Beisammensein und einem Galadîner zahlreiche Höhepunkte auf. Gleichzeitig trug es den besonderen Bedürfnissen der in die Jahre gekommenen Veteranen der Partnerschaft Rechnung, die immer noch zahlreich vertreten waren.
Aus Bonn hatten sich zusammen mit OVV Holger, DL1COP, und seiner YL Monika, DC7MO, sieben weitere Funkfreunde von G03 mit ihren YL´s auf den Weg gemacht. Holger hatte seinen VW-Bus zur Mitfahrt angeboten, so dass fünf Teilnehmer aus Bonn umweltfreundlich nach Potsdam gelangten und der CO2-Abdruck der Reisenden relativ gering blieb. Die OM und YL´s von Potsdam beteiligten sich in wechselnder Anzahl aber zahlreich und so kam bei den Besichtigungen und geselligen Veranstaltungen eine stattliche Schar von OM und YL´s zusammen.
Über den City-Tourismus Potsdam hatten die auswärtigen Teilnehmer das zentral gelegene Hotel Mercure gebucht, in dem die geselligen Veranstaltungen stattfanden und das zum Ausgangspunkt der Besichtigungstouren wurde.
Henry, DL2RSI, und Peter, DL3MY, ließen uns an ihrer Leidenschaft für die Erhaltung und Pflege ausgedienter Bunker teilhaben und führten uns zum Bunker Ladeburg, in Bernau, dem ehemaligen Gefechtsstand der 41. Fla-Raketenbrigade „Hermann Duncker“ der Volksarmee, von dem aus bis zu 14 Fla-Raketenabteilungen geführt werden konnten. Die Brigade war für die Verteidigung des Luftraums um Berlin vorgesehen. Dank der Wiedervereinigung war der atomsichere Bunker nur 7 Jahre in Betrieb, hat sich also nicht wirklich amortisiert.
Besonders interessant für uns Funkamateure waren natürlich die Räume, die die Nachrichten- und Übermittlungstechnik enthielten. Dank einer sehr informativen Führung erhielten wir Besucher ein sehr detailliertes Bild der Anlage und ihrer Funktionen.
In der nahe gelegenen Gaststätte „Zum Spilling“ legten wir eine wohl verdiente Pause ein und wurden mit einem äußerst schmackhaften Buffet versorgt. Es scheint, dass Henry und Peter so oft dort zu Gast waren, dass – wie sie behaupten- ihnen bereits die Hälfte der Gaststätte gehört. Jedenfalls führten die guten Beziehungen dazu, dass wir bestens aufgenommen und beköstigt wurden, obwohl eigentlich Betriebsferien waren.
So gestärkt konnten wir uns am Nachmittag desselben Tages dem Schiffshebewerk Henrichenburg in Niederfinow widmen. Das 85 Jahre alte Hebewerk ermöglicht die Schifffahrt auf dem Oder-Havel-Wasserweg. Es ist schon ein Erlebnis, bei einer Schiffsrundfahrt mitsamt Schiff auf fast 40 Meter in die Höhe gehoben zu werden und bei der Gelegenheit auch einen Blick auf den benachbarten, im Bau befindlichen Neubau des Schiffshebewerkes zu werfen, mit dem auch Frachtschiffen nach der Euro-Norm die Fahrt über den Oder-Havel-Wasserweg ermöglicht werden soll.
Am Vormittag des Samstags gewährte uns das Programm eine Atempause, die von den Teilnehmern zu Museums-und Stadtbesuchen oder zu einer Schifffahrt über die zahllosen Seen rund um Potsdam genutzt wurde.
Zu einem besonderen Erlebnis wurde der anschließende Besuch der „Biosphäre Potsdam“, in der die Tropen in allen ihren Formen und Farben erlebt werden können. Die Ausstellung umfasst 130 verschiedene Tierarten, 20.000 Tropenpflanzen, ein Schmetterlingshaus und in der Aquasphäre die Welt der Tiefsee.
Abends versammelten sich dann die Bonner und zahlreiche Potsdamer Funkfreunde und ihre YL´s zum Galadinner im 17. Stockwerk des Hotels Mercure.
Damit war der eigentliche Höhepunkt der gesamten Veranstaltung erreicht. Bevor das ganz vorzügliche Buffet freigegeben wurde, begrüsste Henry, DL2RSI, OVV von Y09, die Anwesenden und gab einen Überblick über die Historie der Partnerschaft. Dabei streute er manche amüsante Anekdote ein.
Holger, DL1COP, OVV von G03, unterstrich, dass im Laufe der Jahre aus den Partnern Freunde geworden sind, nicht zuletzt auch durch die wöchentlichen Begegnungen im Äther im Rahmen der Bonn-Potsdam-Runde.
Im Anschluss kündigte Helmut, DL3KBQ, als Gastgeschenk die Überreichung eines Bildbandes über den in Bonn geborenen Landschaftsarchitekten und Gärtnermeister Peter-Joseph Lenné an, einem frühen Pionier der Verbindungen zwischen Bonn und Potsdam, der in Bonn, Potsdam und anderen Regionen Deutschlands mit seinen Parks und Landschaften grüne Paradiese geschaffen hat.
Die Gastgeber hatten die vorzügliche Idee, im Hintergrund eine Diashow mit Fotos von den Partnerschaftstreffen seit Beginn an laufen zu lassen. Dabei wurden Erinnerungen an manchen Funkfreund wach, der nicht mehr unter uns weilt. Die Veteranen erkannten sich auf den „Jugendbildern“ kaum wieder. Die Fotos der Show wurden von Holger, DL1RSH, zur Verfügung gestellt, einem Veteranen der Bonn-Potsdam- Partnerschaft, den man als das lebendiges Archiv unserer Partnerschaft bezeichnen könnte.
Bis spät in die Nacht wurden unter den zahlreichen Teilnehmern Erinnerungen aufgefrischt und Erlebnisse ausgetauscht. In diesen Momenten wurde deutlich, dass die Partnerschaft inzwischen mit einer tiefen Verbundenheit einhergeht.
Auf dem Heimweg am folgenden Tage präsentierte Peter, DL3MY, einigen Bonner Teilnehmern noch einen sehenswerten Leckerbissen- den Funkmessplatz „Brücker Türme“. Dabei handelt es sich um ca. 54 m hohe Funktürme, die ganz aus Holz errichtet und zu Antennenmessungen genutzt wurden. Heute sind sie neben ihrer Denkmalfunktion ein idealer Standort für Amateurfunkbetrieb.
Nach ca. 10 stündiger Fahrt mit etlichen Staus entließ Holger seine Passagiere wohlbehalten am frühen Abend des Sonntags in Bonn. Noch lange wird das gelungene Partnerschaftstreffen Gesprächsthema in den abendlichen Bonn-Potsdam-Funkrunden sein und alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürften darin übereinstimmen, dass die Partnerschaft mit diesem Treffen weiter an Dynamik und Tiefe gewonnen hat.